Der Raschbrunnenhof befindet sich ein wenig außerhalb der kleinen schwäbischen Gemeinde Haunsheim am Rande des Donautals mitten im Grünen.
Als die Oma und der Opa 1967 auf den neu gebauten Aussiedlerhof zogen, lebten hier noch Milchkühe, Rinder, Hühner und Masthähnchen sowie Enten und Gänse mit Ihnen auf dem Hof. In den 80er Jahren wurde die Milchviehhaltung zugunsten der Rindermast aufgegeben und ab 2010 wurde der Betrieb viehlos bewirtschaftet.
Im Jahr 2020 wurde der Betrieb an die dritte Generation weitergegeben und im Zuge dessen auf ökologische Bewirtschaftung nach Naturland-Richtlinien umgestellt. Am Ende von vielen Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten wurden aus einem alten Futterlager im Jahr 2022/23 sechs
Ferienwohnungen gebaut und der Betrieb damit neu ausgerichtet.
Der Name Raschbrunnenhof entstammt übrigens aus alten Flurkarten, wo der Standort des Hofes als ‚Am Raschbrunnen‘ bezeichnet wurde.
Für uns bedeutet die Bewirtschaftung von Land eine große Verantwortung, da eine nachlässige Handhabung langfristige Schäden an den Böden verursachen kann.
Dieser Verantwortung bewusst, setzen wir dabei auf drei Grundprinzipien:
Seit 2022 gehört der Anbau von Bio-Gemüse auch zum Raschbrunnenhof. Auf einer kleinen Fläche direkt am Hof wachsen im Freiland und Folientunnel ungefähr 10-15 verschieden Gemüsearten im extensiven Anbau. Was bedeutet extensiv für uns?
Viele Kulturen, wie die Karotte, werden größtenteils sich selber überlassen. Sie müssen ohne zusätzliche Dünger und Beregnung auskommen. Damit werden zwar keine Spitzenerträge erzielt, aber viele Ressourcen eingespart und der Geschmack intensiver. Fruchtgemüse wie Tomaten werden selbst großgezogen und es landen vornehmlich samenfeste Sorten bei uns in der Anzucht. Viele Arbeitsschritte werden von Hand erledigt, lediglich für die Vorbereitung des Ackers werden Traktoren eingesetzt.
Ab Juni bis September verkaufen wir erntefrisch vom Feld (aktuelle Infos immer auf unserem Instagram Profil) oder jederzeit bei Elisabeth im Sonnenladen Gundelfingen und der Bertelemühle Günzburg zu den jeweiligen Öffnungszeiten.
Lage: circa 415m über NN.
Fläche: circa 70 Hektar
Böden: wechselhaft gut, 35 – 80 Bodenpunkte
Aufteilung: circa 65ha Acker, 5ha Grünland
Kulturen: Winterweizen, Dinkel, Roggen, Soja, Ackerbohne, Kichererbsen, Hafer, Zuckerrüben, Körnermais, Gerste, Raps, Erbsen und Kleegras in circa 6 bis 7-jähriger Fruchtfolge
Die ökologische Bewirtschaftung bedeutet nicht nur den Verzicht auf Pestizide und Mineraldünger, sondern vielmehr die komplette Umstellung der Arbeitsschritte, Fruchtfolge und des Maschinenparks.
Aus ehemals drei Kulturen – Mais, Weizen, Zuckerrüben – wurden mittlerweile 8-10 Kulturen: Winterweizen, Sommerweizen, Dinkel, Hafer, Soja, Ackerbohnen, Erbsen, Gerste, Raps, Kichererbsen, Zuckerrüben, Körnermais, Roggen und Kleegras wuchsen in den letzten 2 Jahren auf unseren Feldern und diese Vielfalt tut den Böden gut.
Über blühende Kulturen wie Raps oder Bohnen freuen sich Bienen und Insekten, über Kleegras wiederum Rehe und Hasen als Futterquelle.
Unterschiedliche Ansprüche der Kulturen an die Nährstoffe, Wasserversorgung und den Boden sorgen für einen ausgeglichenen und gesunden Ackerboden. Während Leguminosen Stickstoff aus der Luft im Boden anreichern können, freut sich das Getreide über diesen im darauffolgenden Jahr. Zur Zuckerrübe gibt es ein wenig Pferdemist, sodass das im geborgenen Stroh enthaltene Kalium auf die Fläche zurückgelangt.
Diese und andere Kreisläufe zu schaffen und zu fördern ist die Aufgabe und das Ziel unseres Arbeitens.
Bei den Maschinen legen wir Wert auf neueste Technik wie Traktoren mit RTK – der Lenkunterstützung anhand von Satelliten – um die Überlappung eines Arbeitsganges zu verhindern oder unseren Farmdroid Feldroboter. Der autonom arbeitende Selbstfahrer erledigt aktuell die Aussaat und die Regulierung des Beikrautes unserer Zuckerrüben und des Raps. Über PV-Module und zwei Akkus versorgt er sich dabei stets mit Sonnenenergie und spart dadurch den Einsatz fossiler Treibstoffe. Außerdem schont er mit seinem sehr geringen Gewicht von nur 900kg unsere Böden.
Zur Zeit sind unsere Hofkatzen und hier und da eine Maus die einzigen Tiere am Hof. Der Stall und Auslauf für Hühner werden gerade gebaut und zukünftig sollen auch ein paar Ziegen, Ponys, Hasen und Enten bei uns ein Zuhause bekommen.